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Historisches Seminar

Herbstsemester 2012

Lehrveranstaltungen im Herbstsemester 2012

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HS 2012

Die Schweiz 1350-1500

Vorlesung
Donnerstag, 10:15-12:00 Uhr
KOL-F-121

Vorlesungsverzeichnis OLAT-Kurs

Dozierende

Simon Teuscher

Inhalt

Die Vorlesung führt in die Politik-, Sozial- und Kulturgeschichte der Schweiz im Zeitraum zwischen 1350 und 1500 ein. Neben den Gebieten der alten Eidgenossenschaft werden systematisch die adligen und geistlichen Herrschaften und der romanische Westen und Süden der heutigen Schweiz einbezogen. Im Vordergrund stehen Prozesse des Wandels, die grosse Teile dieses Raums gleichermassen betrafen und in der Forschung der letzten Jahre intensiv diskutiert worden sind: die Entstehung kommunaler Bündnisgeflechte und territorialer Machtstrukturen, die zunehmende herrschaftliche Durchdringung von Zeit und Raum, städtische und bäuerliche Revolten, Funktionsweisen von Netzwerken des Fernhandels und des Söldnerwesens, die Ausbreitung kreditabhängiger Formen der bäuerlichen Produktion, die Durchsetzung neuer Lese- und Frömmigkeitskulturen. Am Ende der Sitzungen werden jeweils Forschungsprobleme an einem Quellenbeispiel veranschaulicht.

Unterrichtsmaterialien

Literaturhinweis: Sablonier, Roger: Schweizer Eidgenossenschaft im 15. Jahrhundert. Staatlichkeit, Politik und Selbstverständnis, in: Die Entstehung der Schweiz. Vom Bundesbrief 1291 zur nationalen Geschichtskultur des 20. Jahrhunderts, hg. v. Josef Wiget, Schwyz 1999, S. 9–42.

Schulden machen vor dem Zeitalter der Finanzwirtschaft

Seminar
Dienstag, 10:15-12:00 Uhr
KO2-F-175

Vorlesungsverzeichnis OLAT-Kurs

Dozierende

Simon Teuscher

Inhalt

Bevor die Kreditvergabe hauptsächlich zur Aufgabe der Banken wurde, betätigten sich breite Kreise der Bevölkerung gleichzeitig als Schuldner und Gläubiger. Im Spätmittelalter mit seiner Münzknappheit gab es kaum ein Kauf- oder Zahlungsgeschäft, bei dem sich die Leute nicht verschuldeten. Gerade auch die Armen hielten sich oft mit Kleinstkrediten über Wasser. Erst in letzter Zeit hat die Geschichtswissenschaft gemerkt, wie stark die Erforschung dieser Verschuldungskultur herkömmliche Bilder des Mittelalters ins Wanken bringt. Schulden begründeten Netzwerke und Abhängigkeiten (bis hin zur sogenannten Schuldknechtschaft) und waren Bestandteil von Heirats- und Patenschaftsbeziehungen. Überhaupt waren Macht und Kredit in ganz anderer Weise gekoppelt als in der Moderne, beispielsweise besetzten gerade auch Frauen als Gläubigerinnen Schlüsselstellungen. Dies alles wurde auch in zeitgenössischen Theaterstücken, Schandgedichten und Bildern kritisch reflektiert. Das Seminar nutzt die Kultur der Verschuldung als Zugang zur Erforschung des mittelalterlichen Alltags.

Unterrichtsmaterialien

Literaturhinweis: Peter Schuster: The Age of Debt? Private Schulden in der spätmittelalterlichen Gesellschaft, in: G. B. Celmens (Hg.) Kreditnetzwerke in der europäischen Geschichte, Trier 2008, S. 37-51.

Stadtstaaten in Italien und der Alten Eidgenossenschaft

Seminar
Dienstag, 14:00-15:45 Uhr
KO2-F-175

Vorlesungsverzeichnis OLAT-Kurs

Dozierende

Simon Teuscher

Inhalt

Stadtstaaten wecken aktuell neues Interesse, etwa in Debatten über mögliche postnationalstaatliche politische Ordnungen oder in Versuchen, die Schweiz der Vergangenheit und der Gegenwart als Städtenetzwerk zu verstehen. Das Seminar befasst sich mit ausgewählten Aspekten mittelalterlicher Stadtstaaten in Italien und der Schweiz. Es untersucht politische Kulturen zwischen Inszenierung und systematischer Intransparenz, zwischen Verwaltungsrationalität und impulsiven Revolten, zwischen Demokratie und der Tyrannei von Condottieri (wie Sforza oder Waldmann). Es thematisiert nebst der städtischen Selbstverwaltung und der Aussenpolitik auch, wie Städte ihre Herrschaft über ländliche Räume ausdehnten und dies mit der Durchsetzung von Monopolen verbanden. Ein zentrales Thema bilden Verzahnungen von politischer Macht und Reichtum. Hier geht es gerade auch um die Praktiken der Patrizier, ihre Familienorganisation und ihren Life-Style – und um neue Forschungsansätze, die Stadtstaaten als Instrumente der Verwaltung kollektiver Ressourcen zu verstehen versuchen.

Ad fontes: Einführung in den Umgang mit Quellen im Archiv

Kolloquium
Mittwoch, 14:00-15:45 Uhr
HAH-E-10

Vorlesungsverzeichnis OLAT-Kurs

Dozierende

Tobias Hodel

Inhalt

Forschungsarbeiten im Archiv erfordern spezifische Fähigkeiten und stellen eine Herausforderung dar, die sich Studierenden der Geschichte im Laufe des Studiums zwangsläufig stellt. Ziel des Kolloquiums ist es, die Kompetenzen in der Archivarbeit allgemein und insbesondere im Umgang mit handschriftlichem Material zu vermitteln und zu verbessern. Interaktive Aufgaben auf der Lernplattform «Ad fontes» (www.adfontes.uzh.ch) und die Lektüre neuerer und älterer Literatur dienen der Vorbereitung der Stunden. Die gewonnenen Einsichten und Problemstellungen werden in den Präsenzveranstaltungen kritisch überprüft. Mehrere Exkursionen führen uns in Archiven an die "Original"- Dokumente. Eine selbst online erarbeitete Transkription, die kollaborativ überprüft wird, rundet die Veranstaltung ab.

Unterrichtsmaterialien

Literaturhinweise: Bersorger, Walter; Kränzle, Andreas: Eine Online-Einführung zu Archivquellen. Kurzbericht zu Ad fontes (www.adfontes.uzh.ch), in: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte 58, 2008, 90-102. http://dx.doi.org/10.5169/seals-99088 -- Schürch, Isabelle; Rüesch, Martin: Ad fontes — mit E-Learning zu ersten Editionserfahrungen, in: Fischer, Franz; Fritze, Christian; Vogeler, Georg (Hg.): Kodikologie und Paläographie im digitalen Zeitalter 2, Norderstedt 2010 (Schriften des Institus für Dokumentologie und Editorik 3), 343-357. http://kups.ub.uni-koeln.de/4357/ -- Morsel, Joseph: Du texte aux archives: le problème de la source, in: Bulletin du centre d'études médiévales d'Auxerre, hors série 2, 2008. http://dx.doi.org/10.4000/cem.4132

Aktuelle Forschungsdiskussion zur Schweiz im Spätmittelalter

Kolloquium
Montag, 14:00-15:45 Uhr
SOE-E-1

Vorlesungsverzeichnis OLAT-Kurs

Dozierende

Thomas Meier

Inhalt

Schweizer Geschichte liegt im Trend: Unlängst erschienen knappe Überblicksdarstellungen, angekündigt ist ein breiter angelegtes Handbuch, und seit letztem Jahr präsentiert das Forum Schweizer Geschichte in Schwyz seine Interpretation der Zeit von 1100 bis 1500 neu. Bereits greifbar oder in Planung sind auch einige Kantonsgeschichten. Diese eher populären Geschichtsvermittlungen basieren zu einem guten Teil auf einer reichen Forschung der letzten Jahre und Jahrzehnte, die sich weniger an der Schweiz als an allgemeinen Forschungstrends orientierte. Neben sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen Fragestellungen fanden auch kulturgeschichtliche Ansätze Berücksichtigung. Wieder oder eher neu entdeckt wurde aber auch die politische Geschichte, gerade auch jene der frühen Eidgenossenschaft. Mit der Lektüre und Diskussion ausgewählter Texte zu verschiedenen Themen bietet das Kolloquium eine Ergänzung der Vorlesung zur Geschichte der Schweiz 1350–1500.

Doktorierendenkolloquium (Teuscher)

Kolloquium
Dienstag, 18:15-20:00 Uhr
s.Hinweise

Vorlesungsverzeichnis OLAT-Kurs

Dozierende

Simon Teuscher

LizentiandInnen- / Masterkolloquium (Teuscher/Höfert)

Kolloquium
Donnerstag, 16:15-18:00 Uhr
KO2-F-153

Vorlesungsverzeichnis OLAT-Kurs

Dozierende

Simon Teuscher, Almut Höfert

Proseminar III (Gruppe 03)

Proseminar
Montag, 16:15-18:00 Uhr
KOL-H-322

Vorlesungsverzeichnis OLAT-Kurs

Dozierende

Isabelle Schürch

Weiterführende Informationen

Kontakt

Universität Zürich
Historisches Seminar
Prof. Dr. Simon Teuscher
Karl Schmid-Strasse 4
CH-8006 Zürich

Prof. Dr. Simon Teuscher
Büro KO2-F-171
Tel: +41 (0) 44 634 38 55
simon.teuscher@hist.uzh.ch
Anmeldung zur Sprechstunde

Sekretariat
Alicia Schümperli
Büro KO2-G-251
Tel: +41 (0) 44 634 38 56
sekteuscher@hist.uzh.ch

Öffnungszeiten:
Dienstag und Donnerstag,
10:00–12:00 Uhr; 14:00–17:00 Uhr

Abschlussarbeiten und Prüfungen