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Historisches Seminar

Herbstsemester 2015

Aktuelle Lehrveranstaltungen

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HS 2015

334 Vorlesung Geschichte des Mittelalters: Geschichte der Schweiz im Spätmittelalter 1415-1515

Vorlesung
Donnerstag, 10:15-12:00 Uhr
KOL-F-117

Vorlesungsverzeichnis

Dozierende

Simon Teuscher

Inhalt

Das Spätmittelalter steht gegenwärtig im Mittelpunkt von Debatten über nationale Erinnerungskultur und Identität – nicht zuletzt im Zusammenhang mit den Zentenarfeiern der Eroberung des Aargaus (1415) und der Schlacht von Marignano (1515). Die Vorlesung setzt sich mit aktuellen Gebrauchsweisen von Geschichte auseinander und konfrontiert diese mit aktuellen Fragerichtungen der geschichtswissenschaftlichen Forschung. Neben den Gebieten der alten Eidgenossenschaft werden systematisch die adligen und geistlichen Herrschaften und der romanische Westen und Süden der heutigen Schweiz einbezogen. Und ausser der Politik- und Krieggsgeschichte sollen auch Themen der Sozial- und Kulturgeschichte der Schweiz zur Sprache kommen: die Entstehung territorialer Machtkomplexe, die politische Kultur der Stadt- und Landgemeinden, die klientelistischen Verflechtungen zwischen lokalen Eliten und benachbarten Fürstenhöfen, das Söldnerwesen, die Ausbreitung neuer Medien in der Verwaltung und der Frömmigkeit. Am Ende der Sitzungen werden jeweils Forschungsprobleme an einem Quellenbeispiel veranschaulicht.

Unterrichtsmaterialien

Sablonier, Roger: Schweizer Eidgenossenschaft im 15. Jahrhundert. Staatlichkeit, Politik und Selbstverständnis, in: Die Entstehung der Schweiz. Vom Bundesbrief 1291 zur nationalen Geschichtskultur des 20. Jahrhunderts, hg. v. Josef Wiget, Schwyz 1999, S. 9–42.

354 Vorlesung Geschichte der Neuzeit: Probleme der Wirtschaftsgeschichte

Vorlesung
Montag, 14:00-15:45 Uhr
KOL-H-317

Vorlesungsverzeichnis

Dozierende

Simon Teuscher, Ulrich Woitek, Matthieu Leimgruber, Tobias Straumann, Gisela Hürlimann

Inhalt

Die Wirtschaftsgeschichte hat durch die Finanzmarktkrise von 2007/08 und die daran anschliessende Krise der Eurozone an Bedeutung gewonnen. Fragen nach gesellschaftlichen Ermöglichungsbedingungen für wirtschaftliches Wachstum, nach der Funktionsweise von Märkten und den Auswirkungen sozialer Ungleichheit werden in der historischen Forschung auf neue Weise gestellt und mit quantitativen und qualitativen Methoden angegangen. Die Vorlesung gibt eine breite, problemorientierte Einführung in das wirtschaftsgeschichtliche Themen- und Theoriespektrum und konkretisiert dieses mit Beispielen.

Unterrichtsmaterialien

North, Douglass C.: Institutions, Institutional Change and Economic Performance, Cambridge, New York 1990. -- Braudel, Fernand: Die Dynamik des Kapitalismus, Stuttgart 1991. -- Hodgson, Geoffrey M.: How economics forgot history: the problem of historical specificity in social science, London 2002. -- Acemoglu, Daron/Robinson, James A.: Why nations fail: the origins of power, prosperity and poverty, New York 2012. -- Halbeisen, Patrick/Müller, Margrit/Veyrassat, Béatrice (Hg.): Wirtschaftsgeschichte der Schweiz im 20. Jahrhundert, Basel 2012.

040 Einbürgerung und Ausgrenzung. Zur Produktion von Ungleichheit in der vormodernen Schweiz

Seminar
Montag, 16:15-18:00 Uhr
SOE-E-1

Vorlesungsverzeichnis

Dozierende

Thomas Meier

Inhalt

In der vormodernen Schweiz wurden die Geschicke der Kommunen, besonders der reichsfreien Städte und Länder, in beschränktem Mass aber auch der ländlichen Gemeinden, durch deren Bürger zumindest mitbestimmt. Der Bürgerschaft gehörten wie heute nie alle Einwohner an. Daneben gab es Bürgerinnen und Bürger zweiter Klasse wie die sogenannten Hinter- oder Beisassen, ferner Marginalisierte und Ausgeschlossene wie Juden, Fahrende, Zigeuner, Bettler, Prostituierte, Lepröse. Über die Zu- oder Aberkennung des Bürgerrechtsstatus’, mit dem immer auch Pflichten verbunden waren, steuerten die Gemeinwesen den Kreis jener Einwohner, die politische Rechte ausüben konnten und an der Nutzung wirtschaftlicher, teils auch sozialer Ressourcen beteiligt waren. Vor allem mit der Zunahme der Bevölkerung im ausgehenden Mittelalter begannen sich die Kommunen in Stadt und Land gegen aussen wie im Innern tendenziell abzuschotten. Die Einbürgerungspraxis trug damit direkt bei zur Produktion von Ungleichheit in den vormodernen Kommunen. Diesen Prozessen soll im Seminar genauer nachgegangen werden.

105 Proseminar 1: Mobilität in Raum und Gesellschaft

Seminar
Dienstag, 14:00-15:45 Uhr
HAH-E-10

Vorlesungsverzeichnis

Dozierende

Christian Di Giusto

Inhalt

Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte des Unterwegsseins. Diese Form der Geschichtsbetrachtung stellt mittlerweile eine Binsenwahrheit dar, "niemand war schon immer da", wie es die aktuelle Dauerausstellung im Schweizer Nationalmuseum formuliert. Dessen ungeachtet gilt Sesshaftigkeit immer noch als Norm und Ziel, temporäre oder ständige Mobilität sind die Ausnahmen. Die Vorstellung eines "Vaterlandes", einer natürlichen Verankerung im Raum ist die Folie von der her Migration und Mobilität beobachtet und angegriffen werden. Sei es, wenn in politischen Diskussionen ökonomische Gründe nicht als legitim gelten, ein Land zu verlassen, sei es, dass Pendlerströme für die Zersiedelung der Landschaft kritisiert werden. Im Proseminar soll diese Annahme radikal historisiert werden, indem die Geschichte der räumlichen Mobilität vom Mittelalter bis heute kursorisch diskutiert wird. Soziale Mobilität gilt als Zeichen einer modernen, demokratischen Gesellschaft. Der Blick auf die Mobilität im Raum zeigt jedoch, dass es auch in vormodernen Gesellschaften soziale Bewegung gab. Diese soziale Bewegung war mit der räumlichen Bewegung verknüpft. Unterwegs zu sein kostet Zeit, Energie und Geld, unterwegs zu sein kann jedoch auch Zeit, Energie und Geld schaffen. Ein zweiter Fokus der Veranstaltung gilt deswegen den technischen Bedingungen des Unterwegsseins von Pferd und Schiff über Eisenbahn bis zum Flugzeug und der Frage, wie diese Verkehrsmittel einerseits Gesellschaften veränderten, andererseits auch das Reden und Schreiben über das Unterwegssein.

106 Proseminar 1: Recht und Verbrechen

Seminar
Mittwoch, 10:15-12:00 Uhr
KO2-F-155

Vorlesungsverzeichnis

Dozierende

Tobias Hodel

Inhalt

Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass die Grenze zwischen Recht und Verbrechen nicht immer eindeutig, sondern oft variabel und fliessend war. Ob ein bestimmtes Verhalten als „kriminell" bezeichnet wird und ob eine Handlung ein Verbrechen darstellt, hängt vom spezifischen historischen, kulturellen und geographischen Kontext ab, in dem diese beurteilt werden. Akteure werden je nach Situation zu Verbrechern, Delinquenten oder Kriminellen und können nur über spezifische Verfahren von ihrer Schuld befreit werden (oder auch nicht). Im Proseminar möchten wir den historischen Wandel von Rechts- und Gerechtigkeitsvorstellungen aus verschiedenen Perspektiven beleuchten und nach den spezifischen Arten von „Verbrechen" fragen, die damit verknüpft waren. Anhand einzelner Themenfelder, wie der Geschichte des Gefängnisses, werden auch Formen kultureller und sozialer Ausgrenzung besprochen, die Aufschluss über konkrete Machtverhältnisse geben. Hierzu stellen wir unterschiedliche Herangehensweisen sowie Werkzeuge und Methoden vor, mit denen Historikerinnen und Historiker arbeiten. Dabei setzen wir uns kritisch mit wissenschaftlichen Arbeiten und historischen Quellen auseinander und verfassen eigene Texte.

Unterrichtsmaterialien

Foucault, Michel: «Überwachen und Strafen: Die Geburt des Gefängnisses», Auflage ist egal. Das Buch soll möglichst vor Semesterbeginn angeschafft werden.

772 Sem. Prekarität, Verschuldung und Überlebensstrategien im spätmittelalterlichen Zürich

Seminar
Dienstag, 10:15-12:00 Uhr
SOE-F-7

Vorlesungsverzeichnis

Dozierende

Simon Teuscher

Inhalt

Viele Bewohner spätmittelalterlicher Städte lebten unter Bedingungen, auf die der aktuelle sozialwissenschaftliche Begriff der Prekarität erstaunlich gut passt: Sie waren stark verschuldet, schlugen sich mit Gelegenheitsarbeit und Strassenverkauf durch und fanden an wechselnden Orten Unterschlupf. Während sich die herkömmliche Forschung zu den Armen oft die Perspektive der Fürsorgeinstitutionen zu eigen machte, möchten wir aus der Warte der Betroffenen und ihrer Handlungsspielräume Überlebensstrategien, die Nutzung von Märkten und Graumärkten bis hin zu den Prostitutions- und Söldnermärkten und den Umgang mit Kleinkrediten und Überbrückungsstrategien untersuchen. Das Seminar verbindet die Lektüre aktueller theoretischer Beiträge zur Prekarität in vormodernen und postmodernen Gesellschaften mit Quellenlektüren. In enger Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv Zürich bearbeiten wir städtische Akten, die Aufschluss über Zürich im 14. und 15. Jahrhundert geben. Das Seminar ist nur für MA-Studierende offen. Es verbindet ein aktuelles Thema mit der Vermittlung von "Forschungs-Skills" wie dem Bearbeiten von Quellen und ihrer Verknüpfung mit Theorien.

Proseminar 3, Gruppe 1

Seminar
Montag, 14:00-15:45 Uhr
SOE-F-1

Vorlesungsverzeichnis

Dozierende

Claudia Moddelmog

Geschichtskontor

Doktorandenseminar
Dienstag, 16:15-18:00 Uhr, ab 22.09
KOL-G-203

Vorlesungsverzeichnis

Dozierende

Gesine Krüger, Simon Teuscher, Monika Dommann, Martin Dusinberre

Inhalt

Die Geschichtsschreibung ist eine erzählende Wissenschaft, Texte bilden die Währung der Geschichtswissenschaft und das Medium Buch steht bis heute im Zentrum der Historiographie. Das Geschichtskontor ist ein epochen- und regionenübergreifendes Doktorandenseminar, das allen Interessierten des Historischen Seminars offen steht. Wir schaffen damit einen Raum für die Reflexion über das heuristische Potential historiographischer Narrationen und lancieren ein Forum für den Austausch zwischen unterschiedlichen Feldern der Geschichtswissenschaft. (Zu den zentralen Themen gehören u.a. die historische Auseinandersetzung mit Medien, materiellen Kulturen, Güterzirkulationen und Beziehungskulturen sowie theoretische Fragen nach der Erzählbarkeit historischer Entwicklungen nach der postkolonialen Kritik an den Modernisierungstheorien.) Neben den Doktorierenden sind auch etablierte Historikerinnen, historische Autoren und Filmemacherinnen aufgefordert, ihre Entwürfe im geschlossenen Rahmen des Geschichtskontors zur Diskussion zu stellen. Das Geschichtskontor beruht auf dem Prinzip der Diskussion von "pre- circulated papers"; die vorgängige Lektüre dieser Texte ist Voraussetzung der Teilnahme.

140 Ad fontes: Einführung in den Umgang mit handschriftlichem Archivmaterial

Kolloquium
Freitag, 10:15-12:00 Uhr
KO2-F-155

Vorlesungsverzeichnis

Dozierende

Colette Halter-Pernet

Inhalt

Im Zentrum dieses BA/MA-Kolloquiums stehen handschriftliche Dokumente des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit. Ob im Archiv oder als digitale Edition zugänglich stellen diese Quellen für den Forschenden in ihrer Diversität in Schrift, Sprache und Form eine Herausforderung dar. Im Kolloquium werden Techniken und Arbeitsweisen vermittelt, die den Zugang zu solchen Quellen erleichtern. Dabei wird während den Sitzungen ausreichend Zeit für die Arbeit an den Schriftstücken – Lektüre und Transkription – eingesetzt. Um in die praktische Archivarbeit einzuführen, werden Archivbesuche durchgeführt, bei welchen die Schriftstücke in ihrer Materialität gesichtet und als Teil eines nach bestimmten Kriterien geordneten Bestandes verstanden werden. Die Überlieferung der Dokumente wie auch ihr ursprünglicher Herstellungskontext werden dabei ebenso thematisiert.

Unterrichtsmaterialien

Im Kolloquium werden Dokumente zu diversen Themen der Vormoderne aus dem Staatsarchiv Zürich und weiteren Archiven bearbeitet. Zur Vorbereitung oder Vertiefung einzelner Sitzungen werden Module der Internet- Lernplattform "Ad fontes" (www.adfontes.uzh.ch) gelöst. Das Kolloquium kann in Kombination mit dem Seminar "Prekarität, Verschuldung und Überlebensstrategien im spätmittelalterlichen Zürich" von Prof. Simon Teuscher besucht werden. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit im Rahmen des Kolloquiums Archivalien zu transkribieren, die für die Seminararbeit verwendet werden können.

Master- / Doktoratskolloquium (Teuscher/Sandl)

Kolloquium
Donnerstag, 16:15-18:00 Uhr, bis 03.12
KO2-F-153

Vorlesungsverzeichnis

Dozierende

Simon Teuscher, Marcus Sandl

Zentrales Kolloquium des Doktoratsprogramms Geschichte

Kolloquium
Dienstag, 16:15-18:00 Uhr
KO2-F-155

Vorlesungsverzeichnis OLAT-Kurs

Dozierende

Anne Kolb, Francisca Loetz, Simon Teuscher, Monika Dommann

Weiterführende Informationen

Kontakt

Universität Zürich
Historisches Seminar
Prof. Dr. Simon Teuscher
Karl Schmid-Strasse 4
CH-8006 Zürich

Prof. Dr. Simon Teuscher
Büro KO2-F-171
Tel: +41 (0) 44 634 38 55
simon.teuscher@hist.uzh.ch
Anmeldung zur Sprechstunde

Sekretariat
Alicia Schümperli
Büro KO2-G-251
Tel: +41 (0) 44 634 38 56
sekteuscher@hist.uzh.ch

Öffnungszeiten:
Dienstag und Donnerstag,
10:00–12:00 Uhr; 14:00–17:00 Uhr

Abschlussarbeiten und Prüfungen