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Historisches Seminar

Von Daniel Ursprung, WiMa: ANNO: AustriaN Newspaper Online

 

 

 

 

 

 

Unsere Lebensmittelquellen:

Aus Podolien - nix zu holien.
Aus Rumänien - nix zu entlehnien.
Aus der Ukraine - Lebenmittel keine.
Und die Ungarn? - Lassen uns verhungarn.

Aus: Kikeriki! Wiener humoristisches Volksblatt, 28. April 1918, S. 2

Wenn die Ukraine als Lebensmittellieferantin ausfällt, droht weit entfernt der Hunger - diese im Sommer 2022 erneut aktuell gewordene Tatsache galt schon im Ersten Weltkrieg. Die schlechte Versorgungslage im fünften Kriegsjahr war ständiges Thema der Presse im Jahr 1918. Nicht nur humoristische Beiträge wie obenstehender Kalauer, auch ernsthafte Artikel griffen das Thema immer wieder auf. Dies offenbart ein Blick in die digitalisierten Bestände von ANNO: AustriaN Newspaper Online. Das Portal der Österreichischen Nationalbibliothek umfasst Presse und verwandte Schriften aus der gesamten Habsburgermonarchie und deckt damit auch grosse Teile Osteuropas ab. Die ältesten gescannten Nachrichten stammen aus dem 16. Jahrhundert und mithin vor Entstehung von Zeitungen im modernen Sinne als regelmässige, öffentlich zugängliche Druckwerke mit aktuellen Nachrichten zu unterschiedlichsten Themen (älteste Zeitung konventionell: Strassburger Relation, 1605). So sind auf ANNO auch so genannte "Fugger Zeitungen" zu finden - handschriftliche Nachrichten aus der Korrespondenz des weit verzweigten Handelsimperiums der Fugger.

Neben allgemeinen Pressetiteln finden sich auch viele kleinere und spezialisierte sowie regionale und lokale Zeitungen und Zeitschriften in zahlreichen Sprachen mit einem Schwerpunkt auf deutschsprachigen Titeln. Das Portal ist daher ein Quellenfundus für Informationen zu unterschiedlichsten Themen und Regionen Ostmittel-, Südost- und Osteuropas.

https://anno.onb.ac.at/

Anno

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