Von Daniel Ursprung, WiMa: Digibuc - Digitale Bibliothek Bukarests

Von Daniel Ursprung, Digibuc - Digitale Bibliothek Bukarests

«Gutgehendes Bierlokal oder Restaurant in Bukarest wünscht deutsche Frau zu pachten oder zu kaufen. Offerten mit Preisangabe, Lage, Kundenkreis etc. unter ...»: Was auf den ersten Blick nach Menschenhandel tönt, entpuppt sich als missverständlich formulierte Annonce im Bukarester Tagblatt vom 27. Mai 1913, S. 7. Die Ausgabe der Zeitung liegt als digitales Volltext-Faksimile im pdf-Format auf dem Portal Digibuc vor.

Die «Digitale Bibliothek Bukarests» ist eine Webseite, auf der umfangreiche gescannte Inhalte aus dem 19. und 20. Jahrhundert vorliegen. Neben Fachliteratur der vergangenen Jahrzehnte umfasste das auch zahlreiche Fachzeitschriften und Zeitungen. Für viele Belange ersetzt das Portal den Gang in die Bibliothek. 2009 ging die Seite unter dem Namen Dacoromanica online, seit 2013 heisst sie Digibuc. Seither aber gab es immer häufiger Probleme beim Zugriff, bis die Inhalte ab 2017 für mehrere Jahre gar nicht mehr zugänglich waren. Seit Sommer 2020 ist Digibuc wieder nutzbar. Damit sind auch die zahlreichen Monographien, Sammelbände, Quelleneditionen und Periodika, darunter auch viele alte und seltene, sonst nur schwer zugängliche Materialien, wieder auf Knopfdruck verfügbar.

Auch ohne Rumänischkenntnisse liegen für des Deutschen Mächtige ohne sprachliche Hürden (aber mit Potenzial für Missverständnisse!) nutzbare Quellen vor – allein das Bukarester Tagblatt und seine Annoncen ergäben bestimmt ein schönes Thema für eine Seminar- oder Bachelor-Arbeit. Und alle, die sich vertiefter mit rumänischer Geschichte beschäftigen, haben die Seite als unersetzliches Repositorium zu schätzen gelernt: http://www.digibuc.ro/.